RennenAlonso behauptete die Führung beim Start, indem er die Linie wechselte, sodass Vettel nicht an ihm vorbeifahren konnte. Für Heidfeld lief die erste Runde nach seinem Comeback nicht wie geplant, da er mit Vitantonio Liuzzi kollidierte. Während Liuzzi zunächst weiterfahren konnte, musste Heidfeld zum Wechsel des Frontflügels an die Box. Kurz vor Heidfeld war bereits Massa an die Box gefahren, dessen Strategie einen Reifenwechsel nach einer Runde vorsah. Liuzzi blieb in der nächsten Runde mit einem Schaden an der Hinterradaufhängung stehen.[9] Da sein Auto nicht geborgen werden konnte, musste das Safety Car auf die Strecke. Mehrere Piloten nutzten die Gelegenheit um ihren Pflichtboxenstopp zu absolvieren. Von den fünf führenden Piloten ging nur Webber an die Box und fiel auf den elften Platz zurück.
Beim Restart behielt Alonso erneut die Führung vor Vettel und konnte sich erneut etwas von ihm absetzen. Webber ging direkt nach dem Restart an Glock vorbei, der mit seinem Virgin noch nicht an der Box war. In den folgenden Runden ging er auch noch an Kamui Kobayashi und Schumacher vorbei. Hinter Glock sammelten sich hingegen einige Fahrzeuge, die zunächst nicht an ihm vorbei kamen. Nachdem Sutil es vorbei geschafft hatte, zogen auch andere Piloten wie Hülkenberg und Massa nach.
An der Spitze blieb Vettel wenige Sekunden hinter Alonso. Auf den Rest des Feldes konnten die beiden ihren Vorsprung Runde um Runde ausbauen. Im Fernduell fuhren beide gegen Webber, dessen Serie an Überholmanövern hinter Barrichello endete. Während Alonso und Vettel nach mehreren Runden den notwendigen Vorsprung auf Webber hatten, wurde den McLaren-Piloten mitgeteilt, dass sie schneller fahren müssen, um vor Webber zu bleiben. Während die McLaren-Piloten sich zunächst von Webber absetzen konnten, gelang es ihnen mit dem abbauenden Reifen immer weniger und Webber konnte den Abstand gleich halten oder verkürzen. Beim Boxenstopp verlor Hamilton schließlich seinen dritten Platz und fiel hinter Webber zurück. Eine Runde nach Hamilton kamen auch Alonso und Vettel an die Box. An der Reihenfolge änderte sich jedoch nichts.
Nachdem Trulli an der Box aufgegeben hatte, musste das Safety Car erneut auf die Strecke. Auslöser war Kobayashi, der beim Unterfahren der Tribüne in die Streckenbegrenzung fuhr. Von den nachfolgenden Piloten sah Senna das stehende Auto nicht und fuhr in den Sauber rein. Wenig später war das Rennen auch für Sennas Teamkollegen Klien, der am gesamten Wochenende schneller als Senna war, mit technischen Problemen beendet.
In der Safety-Car-Phase absolvierten alle Piloten, die noch nicht an der Box waren, ihren Stopp und die Piloten rückten zusammen. Webber konnte somit auf dem dritten Platz auf die führenden Piloten aufschließen. Beim Restart lag ein Virgin-Pilot zwischen dem Führungsduo und den anderen Piloten. Beim Überrundungsversuch von Webber verlor der Australier Zeit und Hamilton nutzte die Gelegenheit um an seinem Gegner vorbeizugehen. Vor der Memorial Corner lag er knapp vor Webber. Beim Einbiegen in die Kurve zog er allerdings zu früh nach innen und ließ dem Gegner keinen Platz. Es kam somit zur Kollision, bei der Hamilton ausschied. Webber konnte weiterfahren. Eine Runde später kam es in der selben Kurve zu einer weiteren Kollision zwischen Schumacher und Heidfeld. Während Heidfeld nach einer Kollision mit der Mauer ausschied, musste Schumacher zum Wechsel seines Frontflügels an die Box.
An der Spitze konnte sich Alonso auf den harten Reifen nicht mehr von Vettel lösen und der Abstand blieb bei in etwa einer Sekunde. Beide Piloten konnten den jeweils anderen unter Druck setzen und fuhren beinahe abwechselnd die schnellsten Rennrunden und Sektorenbestzeiten. Während die meisten Piloten mit einem Stopp durchfahren konnten, musste Robert Kubica ein weiteres Mal die Reifen wechseln. Mit den neuen Reifen konnte er allerdings einige Positionen, die er zunächst verloren hatte, wieder gut machen, da seine Gegner zum Teil fast das ganze Rennen mit den selben Reifen gefahren waren. Glock musste das Rennen, nachdem er anfänglich einige Piloten hinter sich halten konnte, zwölf Runden vor Schluss an der Box aufgeben.
Während Alonso und Vettel um die Sieg fuhren, kam es zu einer Gelbphase auf der Start-Ziel-Geraden, da Heikki Kovalainen mit seinem brennenden Lotus kurz hinter der Ziellinie stehen geblieben war. Der Finne beendete die Runde zunächst und stieg anschließend aus dem Auto aus um es mit einem Feuerlöscher selbst zu löschen.
Schlussendlich gewann Alonso das Rennen vor Vettel und Webber. Alonso führte das Rennen durchgängig an, startete von der Pole-Position und erzielte die schnellste Runde. Ihm gelang somit der erste Grand Slam seiner Karriere. Auf den Plätzen vier bis sieben folgten Button, Rosberg, Barrichello und Kubica. Rosberg war erneut ein unspektakuläres, aber effektives Rennen gefahren.
Auf den Plätzen acht bis zehn kam es nach dem Rennen zu einigen Verschiebungen. Zunächst lag Sutil vor Hülkenberg und Massa auf dem achten Platz. Jedoch erhielt Sutil von den Rennkommissaren eine 20-Sekunden-Zeitstrafe, da er in der ersten Runde die Strecke abgekürzt hatte. Somit rückte Hülkenberg auf den achten Platz vor. Massa wurde vor Sutil Neunter. Allerdings war auch dieses Ergebnis nicht endgültig, da Force India gegen die Strafe protestierte und eine Beschwerde gegen Hülkenberg, der wie Sutil die Strecke am Anfang des Rennens abgekürzt hatte, einlegte. Nachdem auch Hülkenberg eine 20-Sekunden-Zeitstrafe erhielt, zog Force India den Protest zurück. Neuer Achter war somit Massa, der vom letzten Startplatz ins Rennen gegangen war. Sutil wurde Neunter und Hülkenberg Zehnter.
In der Weltmeisterschaft behauptete Webber seine Führungsposition. Alonso verbesserte sich durch den Sieg auf den zweiten Platz. Ein Verlierer des Wochenendes war Hamilton, der nach seiner Kollision mit Webber punktelos blieb und auf den dritten Platz zurückfiel. Bei den Konstrukteuren konnte Red Bull-Renault den Vorsprung auf McLaren-Mercedes weiter ausbauen.